Lofoten

Unser Abenteuer SKANDINAVIEN – von Deutschland über Dänemark nach Norwegen bis zu den Lofoten.

Auf der Rückreise über Schweden und Dänemark zurück nach Deutschland…. tausende Kilometer mit dem Bulli durch die bisher tollsten Länder.

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Tag 1

Der Start in unser Abenteuer SKANDINAVIEN

Samstag, der 06.08.2022

Start Kilometerstand: 125.410 km

Kosten:

Tanken 77 €

Stellplatz Hvide Sande 20 €

Essen 22 €

Gefahrene Strecke: 750 km

Yes!!! Endlich erfüllen wir uns den Traum! Norwegen und speziell die Lofoten standen schon immer in unseren Reise-Zielen ganz oben.

Nach dem Kaffeekochen geht es heute ganz früh um 04:15 Uhr zu Hause in Iserlohn los… ab in den Bulli und Richtung Norden. Unseren Bulli haben wir bereits am Vortag gepackt und beladen.

Unterwegs konnten wir einen schönen Sonnenaufgang genießen auf der langen Strecke der A1 durch Deutschland Richtung Norden.

Auf dem Weg nach Dänemark haben wir 2 Stopps in Deutschland eingelegt und festgestellt, dass die Rastplätze extrem dreckig sind… wirklich ekelig! Wir haben tatsächlich lieber die Natur für unser kleines Geschäft genutzt. Selbst Nadine hat sich hinter die Büsche gehockt.

In Dänemark angekommen sind wir Richtung Nord-Westen am Vejers Strand vorbei nach Hvide Sande zum Wohnmobilstellplatz gefahren, den wir von unserem guten Bulli-Freund Gerrit empfohlen bekommen haben. Gerrit haben wir übrigens über Insta bzw seinem eigenen Blog kennengelernt und auch schon in seiner Heimat am Steinhuder Meer besucht. Mehr dazu später auf dieser Reise.

Er und seine Freundin müssen noch eine Woche arbeiten, bis sie auch ihre Reise nach Norwegen antreten werden. Wenn alles klappt, treffen wir uns dann auf den Lofoten. Wir sind auf jeden Fall in Kontakt.

Der Wohnmobilstellplatz liegt in Hvide Sande am Ort bzw direkt hinter der Düne mit dem tosenden Meer. Ein tolles Surferparadies.

Dort hat man nicht nur einen tollen Strand mit genialem Wellengang… auch öffentliche Toiletten und kostenlose Duschen stehen jedem auf dem Stellplatz zur Verfügung.

Der Platz verfügt über ca 50 Stellplätze für jeweils einer 24h-Park-Pauschale von 20 Euro. Und gerade im August ist hier gut was los… bis auf wenige Plätze ist schon alles belegt. Hauptsächlich Surfer, Surf-Fans und auch Schaulustige sind hier zu finden. Wir haben einen schönen und etwas ruhigen Platz am Rand gefunden.

Leider war zu unserer Zeit eine der beiden Toiletten verstopft und gesperrt und wir konnten alle nur ein WC nutzen. Es bildete sich immer wieder eine kleine Schlange vor der Tür. Dennoch ist das zu den öffentlichen WCs in Deutschland kein Vergleich – weitaus sauberer trotz der vielen Benutzer.

Nach der langen Autofahrt sind wir erst mal zu einem ausgiebigen Spaziergang ans Meer und dann auch mit unseren Füßen ins Wasser. In den tosenden Wellen waren so einige Surfer unterwegs. 

Die Sonne war so schön warm trotz des Windes, sodass wir uns noch einen Moment in eine Düne gelegt und die Sonnenstrahlen und das Rauschen des Meeres genossen haben.

Bald jedoch überkam uns ein Hüngerchen und wir haben uns in der Nähe vom Hafen Fish & Chips als spätes Mittagessen gegönnt. Und nach satt kam dann auch müde und wir haben es uns im Bulli bequem gemacht und etwas geschlafen. Das tat auch echt gut nach der langen Fahrt und der frischen Luft.

Etwas über eine Stunde haben wir gepennt und danach noch etwas gelesen.

Am Abend sind wir dann zum Strand und… WOW… nach so langer Zeit mal wieder ein herrlicher Sonnenuntergang in Dänemark. Nicht zu vergleichen mit der deutschen Küste.

Wir haben noch zwei Seehunde in der Ferne entdeckt.

Mit einer leckeren Flasche Rotwein saßen wir noch eine ganze Zeit zusammengekuschelt am Strand und haben das Rauschen der Wellen genossen.

Mein Schatz, der Ingo sagte dann: „Das ist der Beginn unserer Reise.“

Der Wohnmobilstellplatz in Hvide Sande

Tag 2

Dänemark, du schönes Land

Unser erster Halt war gar nicht weit entfernt am Leuchtturm Lyngvig.

Sonntag, der 07.08.2022

Kosten:

Brötchen & Brot 9 €

Eis 10 €

Stellplatz Minicamping Raehr 20 €

Duschen 3 €

Gefahrene Strecke: 190 km

Unser Tag fing nach dem Ausschlafen ganz entspannt an.

Ingo hat uns leckere Brötchen und Brot für die weiteren Tage besorgt.

Nach unserem ausgiebigen Frühstück vor dem Bulli haben wir noch unseren Bulli aufgeräumt. Das ist auch echt nötig, wenn man nur einen so kleinen Lebensraum zur Verfügung hat, sonst bricht zu schnell das Chaos aus. Ich denke, ihr kennt das  🙂

Bevor wir nun heute die Absicht hatten, weiter zu fahren, wollten wir auf jeden Fall noch mal zum Strand und ich ein paar Muscheln und schöne Steine suchen. Ich möchte nämlich ein paar von den Steinen bemalen. Ich finde, das entspannt mich immer total.

Das Wetter war heute etwas verregnet, jedoch haben Ingo und ich mal wieder Glück… sobald wir aus dem Bulli raus sind, hat es aufgehört, zu regnen. „Wenn (B)Engel reisen“, sage ich da nur.

Als wir so am Strand rumliefen… fast ganz alleine… kam mein Schatz auf die tolle Idee, einfach nackig ins Meer zu springen.

Im ersten Step dachte ich nur: Klar, DU willst in das kalte Meer und was ist, wenn uns jemand sieht? Aber bevor ich den Gedanken zu Ende gesponnen habe, hat Ingo angefangen, sich auszuziehen und mich ermutigt, gleich zu ziehen. Wir liefen Hand in Hand, wie in so `nem Kitschfilm, ins Wasser. Es war gar nicht so kalt wie erwartet, aber ein absolut tolles und natürlich erfrischendes Erlebnis.

Nun wollten wir ja heute noch etwas weiter fahren und sind nach unserem Bad glückselig zum Auto zurück… natürlich wieder angezogen 😀

Unser Plan ist, die Westküste Dänemarks weiter hoch zu fahren.

Unser erster Halt war gar nicht weit entfernt am Leuchtturm Lyngvig, den wir schon von Weitem aus von Hvide Strand gesehen hatten. Nix spektakuläres, nur ein kleiner Spaziergang am Turm vorbei bis zum Strand und zurück, aber wir konnten uns ein Eis an einem Kiosk naschen. Ingo hatte sich sein Eis mit Guf bestellt… wer kennt sie nicht? Die leckere Schaumcreme auf dem Eis als zuckersüßes Topping. Leider war es in diesem Fall nicht so lecker, wie gehofft und aus Kindheitstagen von Ingo gekannt… schade.

Danach ging die Tour weiter durch den dänischen Nationalpark Thy entlang der Küste nach Klittmöller. Tolle Dünenlandschaften entlang der einfachen Landstraße. Viele kleine Fischerdörfer und Bauernhöfe. Alles strahlt eine unheimliche Ruhe und Gelassenheit aus.

In Klitmöller angekommen haben wir eine Pippipause eingelegt und sind noch mal kurz zum Strand. Wir staunten nicht schlecht, als wir dort die ganzen leeren Krebskörper vorgefunden hatten. Die Möwen hatten nach dem Fischen wohl ein großes Sommer(schlacht)fest veranstaltet. Und richtig krass, Ingo hat einen Bernstein gefunden. Sein erster eigener Fund!

Der nächste Stopp war dann nicht so weit entfernt in Hanstholm in der Thisted Kommune. Was für ein toller Naturstrand mit historischer Geschichte. Dort haben wir direkt am Strand auf einer Düne geparkt und bei einem Spaziergang die Überbleibsel der Bunker am und im Wasser bestaunt.

Nun hatten wir nach der ganzen Tour echt großen Hunger und kochten uns ein paar Nudeln mit Karotten-Pesto und verspeisten diese direkt am Bulli mit dem Blick zum Meer.

Leider darf man an diesem schönen Ort nicht mit dem Wagen campieren und nächtigen. Deshalb zogen Ingo und ich es vor, uns einen Stellplatz bzw Campingplatz in der Nähe zu suchen.

Internet sei Dank, haben wir nur 5 min Autofahrt von uns entfernt einen kleinen Campingplatz gefunden namens Raehr mit einem eigenen kleinen Angelteich.

Trotz einiger Wohnmobile ist es hier sehr ruhig – man hört nur die Frösche laut quaken.

Die Übernachtung kostet uns umgerechnet 20 € und das Duschen umgerechnet 1,50 € pro Person. Genial!!!

Nun werden wir noch etwas spazieren gehen um den Angelteich und uns den Abend nett machen… Prost… en skål för friheten!

Einige Bunker am Strand der Thisted Kommune. 

Der Campingplatz Raehr – klein und fein mit schönem Angelteich

Willkommen in unserem Schlafzimmer 😉

Tag 3

Der Norden Dänemarks und ab auf die Fähre

Montag, der 08.08.2022

Kosten:

Tanken 88 €

Noch mehr Eis 10 €

Essen 30 €

Lebensmittel für die nächsten Tage 72 €

Fähre nach Norwegen für 2 Personen incl Fahrzeug 145 €

Kakao 10 €

Gefahrene Strecke: ca 140 km

 

Wir sind in Ruhe aufgewacht und haben es uns zum Frühstück gemütlich gemacht. Der Angelteich ist zwar nicht so riesig, aber dennoch lud er zum Verweilen und Genießen ein. Wir konnten uns auch noch mit der deutschen Besitzerin unterhalten. Sie selber kommt ursprünglich von Sylt aus Deutschland. Dort hat sie auch noch ein paar Geschäfte, die sie mit ihrer Familie betreibt… eine wirklich nette Frau. Der Campingplatz ist zu empfehlen, da total sauber und liebevoll betrieben. Prima für alle, die auf der Durchreise sind Richtung Hirtshals zum Fährhafen.

Nach unserem Frühstück haben wir das warme Wasser der Spülküche zum Abwaschen genutzt und anschließend noch die Duschen vor unserer Weiterreise. Wie gestern schon erzählt, sind diese erschwinglich und sehr sauber. Und wer weiß, wann wir unsere nächste warme und saubere Dusche bekommen.

Ein Camperleben wäre kein Camperleben, wenn man nicht auch nette Leute kennen lernen würde!

Auf dem Platz haben wir direkt nebenan den Martin mit seiner Familie kennen gelernt, die gerade selber auf der Durchreise mit einem geliehenen Camper sind. Er und seine Frau betreiben See- und Meer-Cleanup. Richtig krass viel Müll und Angelzubehör haben die Beiden aufgesammelt, die sie hinterher teilweise zu Souvenirs verarbeiten, um sie gewinnbringend weiter zu verkaufen, um eine Organisation finanziell zu unterstützen. Hut ab, sage ich dazu nur. Letztendlich haben wir uns über Instagram connected und bleiben hoffentlich in Kontakt. Schau du doch auch mal vorbei: www.voiceoftheseas.de

 

Nun ging es aber für uns alle weiter… adios!

Unser erster Stopp ist die Kalksteinklippe Bulbjerg zwischen der Vigsö- und der Jammer-Bucht. Megaschön war es da und eine krasse Aussicht auf die Pflanzenwelt und das Meer. Und dreimal dürft ihr raten, was ich dort als Kräuterhexe entdeckt habe… Spitzwegerich 🙂 …habe direkt ein paar Blätter eingesammelt.

Wir sind vom Parkplatz aus an den Bunkern vorbei bis runter ans Meer und auf der anderen Seite wieder die Klippe hinauf.

 

Von dort aus ging es dann direkt weiter nach Hirtshals, wo wir unsere Fähre für den Abend gebucht hatten, um nach Norwegen überzusetzen. Es ist zwingend erforderlich, vorab zu buchen, da eine spontane Überfahrt mit der Fähre anscheinend nicht möglich ist. Kennt ihr euch dazu aus oder habt ähnliche Erfahrungen gemacht? Wir wären gerne noch länger in DK geblieben, aber wir hatten schon 2 Wochen zuvor gebucht und mussten rechtzeitig hier sein.

Aber noch war ausreichend Zeit… also Parkplatz suchen und ab in das Städtchen Hirtshals.

Hier haben wir direkt am Hafen eine leckere Location mit fischiger Speisekarte ausfindig gemacht. Für uns Beide gab es eine gemischte Fischplatte und Pommes, die wir uns geteilt hatten. Eine ausreichend große Portion war das.

Und zum Nachtisch gab es, wie soll es auch in Dänemark auch anders sein, Eis mit Guf… Ingo’s Kindheitstraum. Er war zig Male mit seinen Eltern und später dann mit Kumpels immer wieder in Dänemark hier oben an der Spitze zwischen Hirtshals und Skagen im Urlaub. Jedes Jahr – immer wieder… und das sehr gerne. Er kannte bis ins Erwachsenen-Alter nichts anderes als Camping in Zelt oder Holzhütte. DAS hat ihn so sehr positiv zum Camping geprägt, dass es bis heute intensiv anhält. Jetzt natürlich mit dem Bulli.

 

Nach all dem leckeren Essen waren wir pappe-satt und haben uns die Beine noch am Strand vertreten. Von dem Martin und dem Müll angefixt, haben wir dort direkt ein Cleanup gemacht. Natürlich gibt es Leute, die sagen, dass das ja eh nichts bringt. Wir denken aber, das Kleinvieh auch Mist macht. Es lohnt sich immer, den Müll in seinem Umfeld aufzusammeln und fachgerecht zu entsorgen. Das haben wir auch schon tatsächlich in unserer Vergangenheit getan. Und letztendlich bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, das Gleiche zu tun. Speziell wir Europäer verursachen so viel Müll und Abgase … ja, auch wir… und sollten dann zumindest versuchen, diesen weitestgehend zu vermeiden und zu reduzieren.

 

Es wurde nun Zeit zum Hafen und zur Fähre zu fahren…

Kaum das wir in der Schlange angekommen waren, kamen schon die ersten Leute auf uns zu, um den Bulli zu bestaunen. Das passiert uns wirklich oft, weil unser Bulli ja doch für viele ein Hingucker ist. Ingo präsentiert unseren „Panzer of Love“ auch wirklich gerne. Dort haben wir unter anderem zwei 22-jährige kennengelernt, die das Abenteuer in Norwegen mit ihrem kleinen Dacia Logan und Zelt suchen.

Kurze Zeit später kam noch ein Familienvater vorbei, um uns von seinem T3 Syncro zu erzählen und …Schwupps… stand dann die ganze Familie samt den 3 Kindern bei uns. Eine wirklich nette Runde zum Quatschen war das.

Nun kam das Signal… wir durften auf die Fähre fahren und diese startete pünktlich um 22:45 Uhr.

Die Überfahrt nach Lavik in Norwegen dauerte ca. 3,5 Std. und wir haben uns jeder einen teuren heißen Kakao an Bord gegönnt und etwas Augenpflege betreiben.

Das Schiff war relativ voll und viele Passagiere saßen und lagen auf allen möglichen Stühlen und Bänken und teils auf dem Boden, um etwas Schlaf zu bekommen. Der Wellengang war trotz der Größe des Schiffs deutlich zu spüren, aber ok.

Um 03:00 Uhr morgens konnten wir dann endlich vom Schiff runter fahren, wo uns noch ein netter Zollbeamter raus gewunken hatte, um seine Stichprobe ausgerechnet bei uns zu machen… naja… ein tarngrüner Bundeswehr-Bulli ist anscheinend doch etwas auffällig 😉 Er hat uns ein paar Fragen gestellt, kurz ins Innere vom Bulli geschaut, uns dann aber eine schöne Zeit in Norwegen gewünscht und fahren lassen.

Jetzt mussten wir zu dieser späten Uhrzeit eine schöne Stellmöglichkeit in der Nähe finden, um endlich schlafen zu können. Ingo und ich waren echt richtig müde und auch etwas gereizt.

Aber letztendlich haben wir nach über 30 min Autofahrt einen schönen Platz an einem See gefunden. Zumindest haben wir es vermutet… gesehen haben wir ja in der Nacht nicht mehr viel 🙂

Um 4:00 Uhr lagen wir dann endlich im Bett.

Sind schon gespannt, wo wir gelandet sind und was uns morgen erwartet.

Gute Nacht!

Kalksteinklippe Bulbjerg

Der Hafen von Hirtshals. 

Eis mit Guf – Ingo’s Kindheits-Traum  😀

Tag 4

Welcome to Norway

Der erste Morgen in Norwegen

Nadine in ihrem Element

Dienstag, der 09.08.2022

Kosten: keine

Gefahrene Strecke: 475 km

Guten Morgen!

Wir sind auf einem kleinen Waldparkplatz direkt neben 2 österreichischen VW T5-Bullies wach geworden, die die gleiche Idee hatten wie wir und konnten erstmals bei Tageslicht unsere Umgebung sehen… schönes Norwegen… der Wald hier ist viel dichter und grüner als bei uns. Auf dem Bulli lag noch leichter Morgentau und trotz unserer Nachbarn strahlte die Umgebung und Natur eine herrliche Ruhe aus.

Uns war auf diesem kleinen Parkplatz trotzdem zu viel Trubel, daher sind wir nur 300 Meter weiter auf einen leeren ruhigen Rastplatz gefahren, um unsere Zweisamkeit zu genießen. Der Rastplatz liegt direkt an einem See und hat zum Glück auch ein Plumpsklo. Das habe ich dann erst einmal für meine Morgentoilette genutzt. War schon komisch, sich über so ein Loch zu hocken, aber machbar. Man muss halt von dem normalen Komfort absehen und durch den Mund atmen. Ingo hat dann die Natur bevorzugt.

An dem tollen See haben wir dann ausgiebig gefrühstückt und ich konnte direkt ein Kältebad nehmen. Der Boden dort war ganz schön schlammig. Aber ich hatte ja zum Glück meine Badeschuhe dabei. Stehe nämlich nicht so auf schlammige Füße.

Beim Frühstücken hat Ingo unsere heutige Etappe geplant. Kurz zu erwähnen ist, daß wir uns vorab über den ADAC Straßenkarten von Dänemark, Norwegen und Schweden besorgt hatten. Wir haben zwar auch ein altes Navi dabei, aber die Karten bieten gute Möglichkeiten, Strecken zu planen, Sehenswürdigkeiten zu entdecken und Entfernungen einzuschätzen.

Unser Plan ist, heute viele Kilometer zu schruppen, damit wir auch bald an den Lofoten ankommen. Heute geht es über die E16 Richtung Tyin an Oslo und Bergnadalen vorbei. Die ersten zwei Stunden geht es durch bewohnte Gegenden mit kleinen Städten und Schnellstraßen, wie wir sie auch aus Deutschland kennen.

Unterwegs gibt es ganz tolle Rastplätze, die wirklich krass sauber sind. Das fasziniert mich hier oben im Norden.

Wir nutzten dann die Pause, um uns eine Kanne leckeren Tee für die weitere Fahrt zu kochen. Im weiteren Urlaub haben wir die tägliche Kanne Tee für die Fahrt sehr genossen … wir sitzen im Prinzip in unserem Bulli-Wohnzimmer, schauen aus dem Fenster in den ständig wechselnden Garten und genießen dabei den Tee.

 In Tyin ging es dann auf die Panoramastraße 53.

Eigentlich ist es nur eine Landstraße, die wir als Panoramastraße gekürt haben. Die Landschaft hat sich jetzt völlig verändert. Dieser Anblick dort oben in Ovre Ärdal war einfach nur gigantisch und spektakulär. Tolle Berglandschaften mit Seen, Wäldern und schneebedeckte Gipfel. Jetzt sind wir so richtig in Norwegen angekommen.

Der höchste Punkt auf dieser Fahrt war 1117m üNN. Hier wirkt alles so gigantisch – wir mit unserem winzigen Bulli durch diese atemberaubende Natur.

Viele Tunnel, die sich teilweise über Kilometer ziehen. Viele Berge auf und ab. Der Bulli kommt mit seinen 50 PS und 4 Gängen an seine Grenzen. Teilweise muss Ingo bis in den zweiten Gang zurück schalten, um vorwärts zu kommen. Aber unser Oldie schafft alle Anstrengungen bravourös.

Unterwegs haben wir dann bemerkt, das wir nicht mehr so viele km schaffen werden wie gedacht, da es durch die Berge nur langsam vorwärts geht und uns eine Stellmöglichkeit direkt am Sognefjorden gesucht.

Der kostenlose Rastplatz, den wir gefunden haben, war wirklich schön angelegt und dafür, das die Straße direkt neben her lief, ziemlich ruhig. Tagsüber noch einige Autos und LKWs, aber zum Abend hin sehr wenig los – ideal für eine Übernachtung.

Dieser Platz war groß genug, dass die anderen 4 Camper dort gar nicht so sehr auffielen und auch nicht störten. Aus der Ferne begutachteten wir gegenseitig unsere Gefährte.

Vor uns die tolle Fjordlandschaft mit atemberaubenden Bergen… man kann viele Kilometer weit in den Fjord blicken. Einfach wow! 

Hinter uns auf der anderen Straßenseite ein tosender Wasserfall. Am liebsten hätten wir uns dort drunter gestellt. Was richtig cool war: wir hatten dort ein paar Wasserfall-Klamm-Kletterer entdeckt, die seitlich von oben hinab kletterten – irgendwann wollen wir das auch mal ausprobieren.

Zum Abendessen gab es heute Bratkartoffeln und Spiegeleier und ein Glas Wein und es ging dann direkt ins Bett. Denn morgen wollen wir wieder einiges an Strecke machen und wir waren auch müde und platt von diesen bombastischen Eindrücken in Süd-Norwegen. Kann es überhaupt noch schöner werden?

Tag 5

Geiranger Fjord und die Trollstiegen

Mittwoch, der 10.08.2022

Kosten:

2 x Fähre 8 €

Tanken und Kaffee 110 €

Gefahrene Strecke: ca 400 km

God morgen Norge!

Nadine liegt noch faul und müde im Bettchen. Ich habe uns erst mal Kaffee gekocht und Frühstück vorbereitet. Bei dem Duft aus der French Press steht Nadine recht schnell auf.

Nach unserem Frühstück sind wir direkt los. Heute wieder bei schönem und trockenen Wetter.

Bereits nach kurzer Zeit überqueren wir den Sognefjorden mit einer Fähre, um unsere nächste Etappe zu erreichen. Heute steht der Geirangerfjord und die Trollstigen auf dem Plan. Aber bis dorthin ist noch ein langer Weg.

Heute erleben wir wieder tollstes Panorama, mit wunderbaren Fjorden, hohen Wasserfällen, Berge, Seen und Wäldern. Unbeschreiblich schöne Landschaften – während der Fahrt wissen wir teilweise gar nicht, wo wir überall hinschauen sollen… von allen Seiten diese tollen Aussichten. Da zeigt sich der Vorteil vom Bulli und der niedrigen Höchstgeschwindigkeit – man kann die Fahrt viel mehr genießen 🙂

Wir fahren durch den Nationalpark Jostedalsbreen über Fjaerland auf der E39 und weiter durch das Trollland. Zwischenzeitlich schafft es eine Horde Ziegen, den Verkehr zumindest für eine viertel Stunde lahm zu legen. Die Tiere haben keine wirkliche Angst mehr vor Autos und blockieren die Strecke für alle Autos… lustig und interessant anzusehen. Selbst hupen schreckt die Ziegen nicht ab.

Zwischen Olden und Stryn haben wir eine Mittagspause eingelegt und uns kurz ins eiskalte Nass im Nordfjord gewagt.

Da wir an den beiden Sehenswürdigkeiten Geiranger Fjord und Trollstigen erst relativ spät am Nachmittag vorbeigekommen sind, waren nicht all zu viele Touristen dort. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, was hier wohl tagsüber los sein muss – viele Busse und tausende Schaulustige in den teils sehr engen Straßen. Hier sind wir auch nur kurz an den Aussichtspunkten verblieben… uns nervten die kreuz und quer parkenden Autos und dreisten Touries, die überall auf der Jagd nach dem besten Foto waren.

Heute hatten wir wieder enorme Auf- und Abfahrten in Serpentinen, bei denen der Bulli an seine Grenzen gekommen ist. Der Motor wurde relativ heiß und wir konnten teilweise nur im 2. oder 3. Gang vorwärts fahren. Dafür wurden wir wieder mit bombastischen Aussichten belohnt. Kilometerweite Sicht, enorme Wasserfälle und wieder Höhen über 1000 Metern.

Was auch zu erwähnen ist, sind die vielen Tunnel auf der Strecke, die teilweise viele Kilometer lang sind. Zum Teil geht es dann in dem erst geraden Tunnel bergauf und wir werden deutlich langsamer. Generell nehmen aber alle Verkehrsteilnehmer absolut Rücksicht und drängeln oder hupen nicht.

 

Um 20 Uhr haben wir dann einen einsam gelegenen Übernachtungs-Spot über P4N an einem reißenden Bach/Wasserfall bei Bjorli gefunden, wo wir mal ganz allein mit unserem Bulli stehen. Diesmal mitten in der Natur. Die nächste kleine Siedlung kilometerweit entfernt. Zwar direkt an einer kleinen Neben-Straße, aber hier fuhren die ganze Zeit über nur zwei Autos vorbei.

Da kam dann auch unser Feuertopf das erste Mal zum Einsatz.

Gerade hier sollte man sehr gut aufpassen, da der Boden sehr moosig und trocken ist – höchste Brandgefahr. Das Moos brennt sofort und wir haben ihn als Zunder genutzt. Herumliegendes Holz konnten wir prima nutzen.

Generell sind hier in Norwegen die Tage bisher kühl-warm und abends wird es dann schon etwas kälter, dass wir selbst im August einen Pullover brauchen und uns über das wärmende Feuer freuen.

 

Morgen werden wir dann wohl ein paar mehr Kilometer machen, um weiter zu unserem Ziel, den Lofoten, zu kommen.

 

Das Land ist so bombastisch, die Eindrücke überwältigen uns.

Wir waren in einigen Ländern unterwegs, aber Norwegen überrascht uns sehr positiv. Wir haben zwar schon von vielen Leuten gehört, wie aussergewöhnlich es hier sein soll, aber unsere Eindrücke haben bisher alles übertroffen.

Jetzt genießen wir den rauschenden Bach und die Entspannung in der Natur bei einem Bierchen an unserem Feuerchen.

Ach ja… und wir stoßen mit unseren Plastik-Pinnchen auf Rita aus der Schweiz an. Von ihr hatten wir mal auf dem Campingplatz in Bregenz, Österreich diese Pinnchen geschenkt bekommen. Dazu gab es reichlich selbstgemachten Limoncello… ein lustiger Abend war das. Und im Gedenken an diesen Abend prosten wir auf Rita an, wenn wir mal einen Likör trinken.

Bis morgen…

Eine Schnittchen-Platte und Abkühlung am Mittag

Der erste Gletscher in Norwegen

Der Geiranger Fjord

Ein Prost auf Rita

Tag 6

Weiter in den Norden und kühlere Temperaturen

Blaubeeren findet man hier ohne Ende.

Ein hübscher Bulli aus dem Erzgebirge mitten in Norwegen

Donnerstag, der 11.08.2022

Startkilometer: 127.346 km

Kosten:

Tanken 108 €

Waffeln 5 €

Gefahrene Strecke: 532 km

 

Gute Morgen Welt 🙂

Heute morgen sind wir recht früh aufgestanden, ich denke es war 07:30 Uhr.

Wir wollen viele Kilometer fahren, um unserem Ziel, den Lofoten, näher zu kommen.

Aber erst einmal gibt es einen heißen Kaffee und die atemberaubende Aussicht.

Wie gestern ja schon erwähnt, hatten wir uns an einem einsamen Fleckchen direkt an einem Flusslauf platziert. Fluss ist wahrscheinlich untertrieben – es handelt sich eher um einen reissenden Bach bzw halber Wasserfall.

In der Zwischenzeit als Ingo gefrühstückt hat, habe ich ein Marmeladenglas voll Blaubeeren gesammelt. Die wachsen hier in solchen Massen, das jeder gut was mitnehmen kann und immer noch genug für die Tiere übrig bleibt, die dort im Wald wohnen.

Nun ging es aber schon los und der Tag war eigentlich ziemlich unspektakulär. Die Landesstraße E6 ist in der Etappe Oranker und Steinkjer ziemlich industriell und hat keinesfalls den Scharm von der norwegischen Natur. Zwar immer noch schön und auch trotzdem viel Natur, aber auch prima, um endlich viele Kilometer Richtung Norden zu fahren.

Unterwegs haben wir einen Rastplatz gefunden, der kostenlose Duschen angeboten hatte. Das war so schön…eine heiße Dusche. Nach den letzten Tagen mit kleiner einfacher Wäsche am See oder am Fluss mit eiskaltem Wasser tat das heiße Wasser echt gut.

Und als wir uns dort noch ein kleines selbstgemachtes Mittagessen gönnten und uns die Sonne auf dem Pelz haben scheinen lassen, kam ein T3 Bulli in Tarnfarbe auf den Platz. Natürlich parkte er neben uns und wir kamen direkt ins Gespräch. Unsere Bulli-Herzen schlugen höher. Ein Vati mit seinem Sohnemann, ca. 10 Jahre alt, aus dem Erzgebirge, machten ebenfalls das erste Mal in Norwegen mit dem Bulli gemeinsam Urlaub. Im Gepäck Kanu und Angeln – dem Sohn schien das zu gefallen. Zumindest meinte er, das sein Kurzer nicht so häufig am Handy sitzen würde und sie sich gegenseitig nicht stressen. Das sei schon ein Erfolg, wie er sagte. Wir mussten echt lachen. Aber ich denke, das Phänomen kennt jede Familie.

Nach einiger Bulli-Fachsimpelei ging es weiter on the Road, frisch geduscht, inzwischen getrockneten Handtüchern und mit guter Laune.

 

Ca. 3 Stunden später haben wir die nächste Rast zum Tanken und für einen Snack genutzt. Auf der Werbetafel der Tankstelle lächelten uns als Tagesangebot gut aussehende Waffeln an und es gab gratis auch einen Kaffee dazu – also haben wir da zugegriffen. Beim ersten Biss in die zusammengeklappte Waffel stellte sich jedoch heraus, dass diese mit Butter und Käse gefüllt waren… so kannten wir das gar nicht. Wir mussten wirklich lachen, weil wir bei einer süßen Waffel damit gar nicht gerechnet hatten. Na ja, andere Länder, andere Sitten und Essgewohnheiten.

Unterwegs haben wir uns dann schon unser nächstes Ziel zum Übernachten ausgesucht. Wir wollten wieder etwas auswärts schlafen und haben die E6 beim Dorf Aassveet Richtung Skorovatn verlassen.

Wir staunten nicht schlecht, als wir an zwei große schöne Seen weit abseits von Dörfern und Häusern ankamen – Tunnsjoen und Limingen. Kilometerweit keine Menschenseele – tatsächlich nur ein großes Expeditionsfahrzeug aus Deutschland in der Nähe, ansonsten nichts ausser Wälder und den Seen. Die Landschaft ist hier etwas karger. 

Ungefähr 200 Meter neben unserem Spot war eine lebensgroße Stroh-Puppe mit Fahrrad an einem Baum gelehnt. Diese sollte wohl warnen, dass man auf der kurvenreiche Strecke vorsichtig fahren soll, sonst endet die Fahrt vor dem nächsten Baum. Tatsächlich haben wir uns aber mehrfach erschreckt, als wir dann im Umkreis nach Feuerholz gesucht hatten und diese Puppe uns immer wieder überraschte.

 

Es ist kalt hier direkt am See, ich vermute unter 12°Grad. Ingo ist heute Abend müde und fröstelt – er hat sich mit Wärmflasche und Decke ans Feuer gesetzt. 

Zum Essen gibt es Pasta mit selbstgemachtem veganen Basilikum-Pesto und einer frisch geschnittenen Paprika als Topping.

Da uns wirklich kalt ist, haben wir uns wieder ein kleines Feuer gemacht, einen warmen Kakao mit Schuss gegönnt und richtig warm angezogen…Denn meine Mama sagte immer: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“. Trotzdem haben wir nicht mit so niedrigen Temperaturen im August gerechnet.

Nun lassen wir den Abend kuschelig im PANZER OF LOVE ausklingen und freuen uns schon auf den morgigen Road-Trip.

Guten Nacht!

Vielen Dank für das mehrfache Erschrecken 😉

Unsere Mini-Feuertonne tut ihren Dienst

Tag 7

Arctic Race of Norway und die Lofoten

Freitag, der 12.08.2022

Startkilometer: 127.882 km

Kosten: 0

Gefahrene Strecke:  494 km

Heute morgen hat uns der Wecker unsanft um 07:30 Uhr geweckt.

Die Nacht war zwar kuschelig warm, aber draussen war es noch immer sehr kalt trotz des halb-blauen Himmels und der strahlenden Sonne. Wir haben uns im Eiltempo fertig gemacht, Kaffee gekocht und sind dann losgefahren. Die Aussicht auf den See war prima.

Auf zur letzten Etappe.

Die Strecke war wieder von mehr Natur geprägt. Kleine Dörfer und eine schöne kurvenreiche Strecke. Die Wälder und die Flüsse waren echt mega und unsere Augen wurden wieder total verwöhnt.

Wir stellen uns eine Europastraße ganz anders vor – eine lange breite Straße mit viel Verkehr. Aber in Norwegen führt diese teilweise durch die kleinsten Dörfer und abgelegensten Landschaften.

 

Plötzlich zwischen Mosjön und Stordalen hat die Polizei uns und andere Fahrer von der Straße abgeleitet, so das wir in einem kleinen Feldweg stehen bleiben mussten.

Dem Ingo war schon vorher aufgefallen, das uns viele Elektro-Hyundai mit Werbe-Aufklebern entgegen gekommen waren und da irgendwas Besonderes im Busch war. Es stellte sich heraus, das auf unserer Strecke die Etappe des „Arctic Race of Norway“ entlang ging. Wie cool ist das denn bitte?! Wir sind Zeuge eines Radrennens der Spitzenklasse geworden. Letztendlich war das große Tamtam mit circa 100 Rennrad-Fahrern in einem großen schnellen Pulk, zwei Hubschraubern, zig Begleitfahrzeugen und Polizei nach einer Stunde wieder vorbei und wir konnten die Reise weiter antreten. Diese Pause konnten wir für ein frühes Mittagessen mit belegten Schnittchen prima nutzen und dabei mit einer Gruppe dänischer Touristen quatschen, die mit uns warten mussten.

 

Als Nächstes sind wir dann durch das Tor nach Nord-Norwegen gefahren… voll cool! So weit waren Ingo und ich noch nie im Norden auf dieser Welt. Es ist schon hier alles so unwirklich und unglaublich.

Die Landschaft wird immer karger, aber dennoch atemberaubend. Und durch wie viele Tunnel wir bis dato gefahren sind… echt krass.

Und nun Stunden später haben wir die Polarkreisgrenze überschritten und sogar im letzten Moment noch Rentiere in freier Wildbahn in der Ferne entdeckt. War das ein tolles Gefühl! 

Das Himmel hat sich über den Tag hin immer weiter mit Wolken zugezogen, es ist aber trocken geblieben. Man merkt hier immer mehr das kühlere Wetter – das sind wir für August gar nicht gewohnt.

 

Weiter ging es auf langer Fahrt zur Hafenstadt Bodö, wo wir die Fähre um 18:45 Uhr zu den Lofoten nehmen wollen. Hat prima geklappt auch ohne Vorbuchung. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir wollten diese Fähre aber auch nicht vorab buchen, da wir ja überhaupt keinen blassen Schimmer davon hatten, wie lange unsere Tour durch Norwegen dauern würde.

Da wir noch eine Stunde Zeit hatten, aßen wir noch einen Snack beim hafen-ansässigen China-Imbiss. Qualitativ und geschmacklich ok, aber Norwegen entsprechend teuer.

 

Nun ging es auf die Fähre. Die Überfahrt dauerte ca. 3 Stunden und 15 min in den Abend hinein.

Auch diesmal haben wir die Wellen deutlich gespürt und sind dann auch mal nach draußen aufs Deck. Was für ein Erlebnis mit dem kräftigen Wind um die Nase.

Dann sahen wir die Umrisse der Lofoten am Horizont. Die Sonne schien beim Untergang für einen kurzen Moment durch, so als wollten sie uns willkommen heißen. Was für ein Anblick – gigantische Felsen mitten im Meer.

 

Die Fähre dockte an und wir peilten direkt einen Parkplatz an, den Ingo von einer Instagrammerin empfohlen bekommen hat.

Das kleine Fischerdörfchen heißt Ä, welches für sein Stockfisch bekannt ist. Der Parkplatz stellte sich als Touri-Hotspot heraus – hier landen erst einmal alle Busse und Fahrzeuge, die von den Schiffen kommen. Dementsprechend voll war der Parkplatz und die Umgegend. Egal, es war schon dunkel und es machte keinen Sinn, irgendwo nach einem anderen Spot zu suchen.

Kaum eingeparkt fing es an, zu regnen. Wir haben uns trotzdem kurz die Beine vertreten, die dunklen Berge und das rauschende Meer bestaunt und ein Bier dabei genossen.

Nun sind wir wirklich müde vom Tag und direkt ins Bettchen. Morgen schlafen wir auf jeden Fall aus.

Bis bald, ihr Lieben.

Arctic Race of Norway – für 10 Sekunden Rennrad-Action hatten wir 1 Stunde Pause eingelegt

Angekommen am Arctic Circle

Da vorne sind die Lofoten

Tag 8

Lofoten… einfach WOW! 

Sehr kalt

Für Nadine anscheinend nicht so kalt  😉

Samstag, der 13.08.2022

Startkilometer: 128.376 km

Kosten:

Lebensmittel 32 €

Camping 16 €

Kaffee am Strand 7 €

WC-Benutzung 12 €

Nachdem wir ausgiebig ausgeschlafen haben, gab es erst mal einen Kaffee.

Auf dem Parkplatz ist reges Treiben… Autos kommen und fahren. Reisebusse aus aller Welt halten hier. Und was ist uns dabei aufgefallen? Die vorsichtigen und ängstlichen Deutschen. Woran wir das erkannt haben? Ohne auf die Nummernschilder oder Werbung der vielen Busse zu schauen, haben wir in nur einem vollen Bus mit Touristen all die Masken gesehen. Krass… kein anderes Land hat noch diese Masken-Pflicht.

 

Das Dörfchen Ä hatten wir uns ja bereits am späten Abend im Dunkeln angeschaut. Ist schon krass, wie lange es hier noch hell ist. Um 22:30 Uhr war die Helligkeit wie bei uns um 18:00 Uhr vergleichbar.

Heute ist es stark bewölkt und zwischendurch regnet es auch mal kurz.

Wir beschlossen, nun weiter zu fahren und die Lofoten zu erkunden. Zudem mussten wir auch mal langsam ein paar Dinge wie Wasser, Kaffee und Brot einkaufen. Direkt im nächsten Dörfchen Reine gib es einen Coop. Das ist zwar ein kleiner Laden, aber mit eigentlich allem, was man benötigt, ausgestattet. Die Preise sind für norwegische Verhältnisse auch ok.

Hier mal ein kleiner Überblick, was wir für 32 Euro alles bekommen haben:

– 10 x 1 Liter Wasser in PET

– 500g Kaffee

– Gemüsebrühe

– 300g Champignons

– Brot

– Chips

– Nüsse

– Früchtetee

Das ist schon eine Menge oder nicht?!

 

Nun ging es weiter auf der E10 Richtung Haukland-Beach.

WOW… die Aussichten noch bombastischer und toller als auf dem Festland.

 

Und dann der Schock! Unterwegs haben wir an einem tollen Fotospot bemerkt, dass unser Bulli Diesel verliert. Der Motorraum riecht nach Sprit und um die Dieselpumpe herum ist es feucht. Mist… die Dieselpumpe ist undicht. Und nun? Wir haben keinen Ersatz dabei, geschweige denn eine Dichtung, falls so was überhaupt klappt.

Und jetzt? Leider haben alle Werkstätten an diesem Samstag schon geschlossen und öffnen erst am Montag wieder.

Jetzt heißt es, nicht zu viel in der Gegend zu fahren und das genau zu beobachten. Es sind zwar nur ein paar Tropfen, aber was ist, wenn die Pumpe stärker leckt? Wir haben während der Fahrt nichts bemerkt – der Bulli fährt wie eh und je ohne irgendeinen Leistungsverlust.

Was bleibt uns also übrig, als regelmäßig nach jeder Fahrt um die Pumpe herum mit einem Lappen alles abzuwischen bzw den Diesel aufzunehmen.

 

Angekommen am Strand von Haukland-Beach waren wir echt geflasht über diese Schönheit. Der weite Strand, die vielen Berge. Alles wirkt so unwirklich.

Wir haben uns dann direkt dafür entschieden, mindestens eine Nacht hier auf dem Parkplatz zu bleiben und im angeschlossenen Café die Übernachtung zu bezahlen. Ab abends zählt der Parkplatz nämlich als Camp-Spot.

Im Cafe, ein umgebauter Schiffs-Container, wurde ein frischer Kaffee mit Mandelmilch angeboten, wo wir natürlich nicht nein sagen konnten.

Nebenan hat der Besitzer einen weiteren Container umgebaut, wo man gemütlich seinen Kaffee und Kuchen genießen konnte.

Dort haben wir dann Roche kennengelernt. Er kommt ursprünglich aus Brasilien und ist nach Berlin ausgewandert. Er meinte, das es zwar toll ist, in Brasilien Urlaub zu machen, aber zum Leben leider nicht. Naja, der junge Mann, ich schätze er war so 25 Jahre alt, ist mit seinem Kumpel mit nur einem Zelt angereist. Die Beiden erleben Skandinavien mit dem Bus und zu Fuß.

Dafür hatte er schon meinen größten Respekt, weil das Wetter auf den Lofoten nämlich nicht gerade einladend war. Aktuell regnet es viel und war ziemlich windig. Nach dem tollen Gespräch und als der Kaffee aufgetrunken war, sind wir zum Strand gegangen, da ich unbedingt wieder ins kalte Nass wollte.

Ja ich bin verrückt, aber man fühlt sich danach so großartig! Das musst du auch unbedingt mal ausprobieren. Zumal es auch echt gesund für deinen Körper ist, hat es noch einen tollen Nebeneffekt. Man stärkt dadurch seine Willenskraft! Auch für mich ist es jedes Mal eine Überwindung, ins kalte Wasser zu gehen. Ja, es wird nach und nach einfacher, aber dennoch muss ich mich jedes Mal überwinden.

Kaum war ich im Wasser, schlug das Wetter schlagartig um und es fing an, zu regnen. Wir haben uns dann gegen 17:00 Uhr in den Bulli verkrochen und uns etwas Leckeres zu Essen gemacht und danach rumgechillt. Ein ruhiger Abend im Bulli… wir konnten von hier drinnen das Wetter prima beobachten und mal wieder früh einschlafen.

PS: Nadine hatte in der Nacht „teure“ Magenschmerzen und musste mehrfach zum Toiletten-Häusschen. Diese öffneten die Tür nur, wenn man seine EC-Karte an den Sensor gehalten hatte und jedes Mal fast ein Euro abgebucht wurde. Problem war nur, daß die Tür öfters klemmte und man erneut die Karte davor halten musste… Zack … 12 Euro über Nacht weg! 😮😮😮

Tag 9

Unser erster Gipfel auf den Lofoten

Sonntag, der 14.08.2022

Kosten:

Camping 20 €

So regnerisch wie der Abend endete, so schöner war das Aufwachen.

Die Sonne schien über die ganze Küste und rief regelrecht nach Action.

Geschlafen hatten wir die Nacht leider nicht so viel, da ich Bauchweh hatte und ein paar mal aus Klos rennen musste. Aber so ist das manchmal, wir haben dennoch unseren Tag weiter geplant, denn so schnell kommen wir hier hin nicht mehr zurück.

Das Wetter ist auf jeden Fall heute auf unserer Seite – es ist überwiegend blauer Himmel und wir haben hier direkt neben der Beach einen Berg, der bewandert werden will.

Es ist keine so anstrengende Wanderung, aber auch nicht zu unterschätzen. Durch die ganzen Regentage ist der obere Pfad doch ziemlich matschig und somit rutschig. Der Berg heisst Mannen mit ca. 450 Höhenmeter.

Für den Hin- und Rückweg sollte man ca. 2,5 Stunden einplanen.

Wir sind allerdings wegen dem ganzen Matsch nicht bis ganz nach oben. Ein ganz kleines Stückchen fehlte noch, vielleicht 30 Meter, es war aber tatsächlich dort sehr rutschig. Das war aber auch nicht schlimm, die Aussicht von dort war dennoch atemberaubend und gigantisch.

Für unterwegs hatte ich mir meinen Ringana – Boost (wer kennt’s?) mitgenommen. Da ich, wie beschrieben, wegen Magenproblemen in der Nacht öfters auf dem Klo war, konnte ich damit mein Elektrolyten-Haushalt aufbessern. Hat mir auch echt gut getan.

 

Am Bulli wieder angekommen, habe ich mich direkt umgezogen und bin nochmal ins Meer schwimmen gegangen. Ich denke, ich war so ca. 10min im Wasser. Ingo hatte schon mit dem Handtuch auf mich gewartet.

Anschließend haben wir uns an der Außendusche mit warmen Wasser geduscht, denn wer weiß, wann wir die nächste Möglichkeit zum Duschen haben werden.

Als wir dann fertig waren, gab es noch eine kleine Brotzeit für uns beide und wir haben den nächsten Spot ausgesucht.

 Der nächste Standort soll die Eggum-Beach sein. Keine allzu weite Fahrt dahin.

Dort haben wir uns auf dem Wohnmobilstellplatz eingerichtet und 20 Euro an dem Kiosk bezahlt. Eigentlich ein normaler Parkplatz, jedoch für Camper mit Gebühr. Toiletten waren hier aber diesmal kostenlos (und wie bereits üblich sehr sauber).

Als Erstes haben wir uns eine leckere Pasta mit Thunfisch-Tomatensoße gekocht – wie üblich outdoor an unserem kleinen Klapp-Küchentisch. Praktisches Teil, weil flach faltbar und gut zu verstauen unterm Bett bzw überm Motor. Generell kochen wir immer draussen, wenn irgendwie möglich.

Im Bulli haben wir beim Ausbau bewusst auf einen fest installierten Gaskocher verzichtet. In der kleinen Bude wollen wir nur bei zu starkem Wind oder bei Regen kochen, weil wir den Geruch vom Essen oder den Wasserdampf lieber weitestgehend draussen lassen.

Das Gleiche gilt auch mit dem Wasser. Im Bulli haben wir keinen Wasserhahn oder Wassersystem verbaut. Wir haben stattdessen einen Kanister dabei und können davon Wasser ziehen – hauptsächlich zur Körperhygiene oder zum Abwaschen vom Geschirr. Das reicht uns völlig aus. Auch hier wollen wir uns in den Schränken nicht den Platz wegnehmen für die Kanister, Wasserleitungen und Waschbecken.

Den einfachen Kanister kann man prima draussen am Bulli platzieren und Wasser ziehen.

Zum Trinken nutzen wir das Wasser aus dem Kanister jedoch nicht. Dafür haben wir PET-Flaschen aus dem Supermarkt oder Glasflaschen mit gereinigtem/ gefiltertem Trinkwasser.

Zurück zum Essen bzw zur Verdauung… nach dem leckeren Mahl sind wir zu einer kleinen Küstenwanderung gestartet. WOW… auch hier wieder diese tolle Weite… große Berge und Felsen und eine rauhe Küstenlandschaft. Unterwegs liefen uns mal wieder einige Schafe übern Weg.

Diese Küste erinnert uns stark an schottische oder irische Küstenabschnitte.

Wir wurden mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang auf dem Rückweg belohnt.

Im Anschluss genossen wir noch einen Becher Wein im Bulli… oder zwei… oder drei 😉

Bis morgen dann.

God morgen! 

Genau dort parkt unser Bulli

Over the top! 

Show cooking – heute kocht mal Ingo 

Sonnenuntergang im Bulli – was kann es schöneres geben  😉

Tag 10

Werkstatt und eine heftige Heavy Metal-Wanderung

Leicht verkatert… der Kaffee hilft.

Nass geschwitzt, aber glücklich am Gipfel

20 Meter vor der Spitze war dann Stop

Montag, der 15.08.2022

Kosten:

Lebensmittel 45 €

Hellöööö!

Endlich ist Montag und wir können eine Werkstatt wegen unseres Dieselproblems aufsuchen. Unser Frühstück haben wir auf den Picknick-Bänken 30 Meter weiter genossen. Dort haben wir uns breit gemacht und uns sogar frische Spiegeleier gebraten. Das war sooooo schön. Wir genießen bzw zelebrieren häufig unser Essen statt nur zu schlingen und schnell schnell.

 

Nachdem wir fertig waren, hat Ingo dann den Abwasch übernommen und ich den Bulli aufgeräumt und alles für die Weiterfahrt klar gemacht.

Wieder durch einen Instagram-Bekannten von Ingo haben wir eine Werkstatt empfohlen bekommen, die auf ältere Autos spezialisiert sind. Leider mussten wir dort eine Stunde warten, weil die Mitarbeiter gerade Ersatzteile abholen mussten. Dafür gab es aber einen leckeren kostenlosen Kaffee. Die Mitarbeiter waren sehr hilfsbereit und freundlich und hatten sich dann auch direkt um unser Problem gekümmert.

Wie schon geahnt, ist die Dieselpumpe am lecken, jedoch noch völlig intakt. Also volle Leistung ist gegeben. Jedoch konnte der Mitarbeiter uns nicht weiterhelfen, da er keine Ersatzteile vor Ort hatte und diese Bestellung mit Lieferung auch ungefähr 3 Wochen dauern würde. Tatsächlich 3 Wochen!

Angeblich hat sich der BOSCH-Service aus Norwegen zurückgezogen und solche Teile müssen nach Deutschland zum Überarbeiten geschickt werden.

Entweder ist die Dichtung undicht oder die Pumpe hat ein Haar-Riss.

Wir waren sehr dankbar für diese kostenlose Hilfe, wollten aber nicht aufgeben.

 

Danach sind wir noch zu zwei weitere Werkstätten gefahren, die uns leider das Gleiche mitteilten. Einmal ein Volkswagen Autohaus und dann noch zu der Lofoten Bulli-Vermietung. Beide meinten nach Kontrolle auch, das wir so einfach weiterfahren könnten und ab und wann mal kontrollieren sollen. Entweder läuft alles so weiter oder irgendwann wird es schlimmer und wir werden eine Panne haben. Die Reparatur jedoch sollten wir lieber in Deutschland machen.

Wir haben uns auf der weiteren Tour schon Sorgen gemacht und regelmäßig kontrolliert und trocken gewischt, aber die Pumpe sollte genau bis nach Hause halten.

Kleine Info aus der Zukunft: Wir sind tatsächlich bis nach Hause gekommen. Die Pumpe hat noch weit über 3000 Kilometer Fahrt überlebt und genau bei der Probefahrt vom Mechaniker meines Vertauens ist sie gerissen und nix lief mehr. Ein riesiges Glück und wir waren sehr dankbar, dass er uns dann helfen konnte… genau rechtzeitig.

 

Zurück zu den Lofoten:

So konnten wir dann wenigstens etwas beruhigter unsere Reise weiterführen.

Ein paar Kleinigkeiten hatten wir dann auch noch im Supermarkt neben der Werkstatt eingekauft.

 

Heute haben wir extrem gutes Wetter, sehr sonnig und wir beschlossen, dann weiter nach Henningsvaer zu fahren. Das Fischerdorf mit dem weltbekannten Fussballplatz.

Dort hatten wir kurz vor der Brücke zum Dorf einige Stellmöglichkeiten zwischen Büschen gefunden, direkt an der Bucht am Wasser. Aber wir waren nicht die einzigen dort. Alle möglichen Lücken waren gestopft mit Campern, Wohnmobilen und anderen Fahrzeugen.

Hier an diesem Platz ist eine ganz tolle Wanderung ausgeschrieben, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.

Wir sind den Vestvägtind Berg hoch, der stattliche 545 Höhenmeter bei ca. 2km Strecke hatte – eine ganz schön krasse Steigung.

Ungefähr 300m von unserem Stellplatz entfernt an der Strasse entlang begann der Einstieg zu dieser Wanderung.

Der Weg hat uns richtig gefordert und eine Menge Spaß gemacht. Genau das Richtige für uns beiden Bekloppten. Der Weg beinhaltete kurze Kletter-Passagen, steile steinige Passagen mit Geröll und teilweise matschige und rutschige Abschnitte.

In der ersten Hälfte der Strecke war ein Plateau, auf dem sich ein getauter See befand. Allein der Ausblick sah schon mega aus. Von dort aus hatten wir schon eine tolle Aussicht, aber wir wollten in jedem Fall ganz hoch. Nachdem Ingo dann ein Stück Schokolade von einer Wandertruppe abgestaubt hatte, ging es dann los auf den nächsten Teil des Anstieg. Dieser hatte es noch weitaus mehr in sich gehabt. Richtig geil war das, aber auch nicht ohne… teilweise schon recht gefährlich, da es sehr rutschig war und es steil hinab ging.

Oben angekommen, ich denke so 20 Meter vor dem Ziel, hat mich dann meine Höhenangst in eine Schockstarre versetzt. Ja, ihr hört richtig, ich habe mit Höhenangst zu tun. Und trotzdem gehe ich jedes mal wieder über meine Grenzen. Denn Angst beginnt im Kopf, Mut aber auch!

Naja, aber der schmale Grad da oben war mir dann doch zu krass. Und es ist ok, dann auch ein persönliches Stoppschild aufzustellen.

Selbst Ingo ist dieses kleine Stück nicht mehr weiter gegangen. Ein ganz schmaler Pfad zur Spitze und ohne Sicherung – rechts ging es bestimmt 100m und links 50m fast senkrecht in die Tiefe. Das haben wir uns dann wirklich gespart.

Der Ausblick da oben war aber so gigantisch und traumhaft schön, das alle Strapazen direkt vergessen waren. Wir waren nass geschwitzt, konnten es kaum fassen, wie weit man hier blicken kann. Das weltberühmte Fussball-Feld von Haenningsvaer, das Meer, die vielen Berge… einfach HEAVY METAL  😀

 

Der Abstieg war dann auch noch mal anstrengend, jeder Schritt muss kontrolliert und sicher sein. Zu groß die Gefahr, dass wir ausrutschen oder irgendwo daneben treten… aber einfacher als wie am Anfang vermutet.

Unten angekommen haben wir uns ein Bierchen gezischt und danach das Essen vorbereitet.

Was für eine geile Wanderung!!! Die können wir nur jedem empfehlen. Wir sind schon viele Strecken weltweit und wahrscheinlich tausende Kilometer in unserem Leben gewandert, aber diese Wanderung war wahrscheinlich die bisher gefährlichste aufgrund des Gerölls und der Matsche. Teilweise ein falscher Schritt hätte böse enden können – aber DAS war es wert!

 

So mitten beim Essen machen ist uns aufgefallen, das ein Wohnmobil mit MK-Kennzeichen neben uns steht. 3000 km von zu Hause weg und wir treffen jemanden aus unserem Märkischen Kreis. Es stellte sich jedoch raus, dass der Fahrer des WoMos zwar in unserer Nachbarstadt Menden groß geworden war, aber derzeit in Frankfurt lebt und arbeitet. Den Wagen hatte er sich nur in seiner Heimatstadt ausgeliehen, weil dieser dort günstiger war. Wir kamen natürlich sofort ins Gespräch und fachsimpelten mal wieder über Bullis, Wohnmobile, tolle Stellplätze und natürlich über die heftige Wanderung.

Nach der netten Unterhaltung, einem schnellen Sonnenuntergang und nachdem uns ein Seehund in der Bucht besucht hatte – zumindest haben wir ihn aus der Ferne sehen können – sind wir dann müde und platt ins Bett.

Auch hier trotz einiger Nachbarn und der anliegenden Straße war es sehr ruhig und entspannt.

Gegen Mitternacht zog ein Gewitter mit Regen auf.

Wir sind gespannt, wie der morgige Tag ablaufen wird.

Da oben waren wir

Das haben wir uns heute verdient!

Tag 11

Teures Bier, Heavy Metal-Shirts und tolle Menschen

Dienstag, der 16.08.2022

Kosten:

Tanken 110 €

Camping 30 €

Verpflegung und Duschen 44 €

Guten Morgen Welt!

Heute morgen ist es schon wieder einigermaßen trocken und wir können so unser Frühstück draußen zu uns nehmen. Unser Nachbar aus MK ist bereits unterwegs – er will heute den Berg bezwingen.

Jetzt ist auch deutlich mehr los hier an der Straße. Wir haben zwar einen abgegrenzten Stellplatz zwischen Büschen, jedoch führt hinter uns die Hauptstraße her. Viele Touristen und so einige Reisebusse – alle über die Brücke zum Fischerdorf.

Nach unserem Frühstück und dem leckeren Kaffee, den Ingo immer für uns macht, sind wir auch kurz rein in das Dorf Haenningsvaer. Einmal bis zum Fussballplatz. Leider ist es jetzt am regnen und mit den vielen Touristen gar nicht so romantisch und leer, wie man es sich immer erhofft.

 

Also direkt weiter Richtung Nusfjord. Dort hatten wir wieder mal einen kleinen Geheimtipp bekommen. Jedoch stellte sich heraus, das wir da wohl etwas durcheinander geschmissen hatten. Eigentlich dachten wir, dort würde es eine Beach geben, aber leider war es nur ein kleines touristisches Dörfchen, wo wir gar keine Lust hatten, auszusteigen. Kein Strand weit und breit. Also nur eine kurze Sightseeing-Tour mit dem Bulli.

 

Nun sind wir dann weiter Richtung Flakstad. Gar nicht so weit weg von Nusfjord.

Da wurden wir mit herrlichstem Sonnenschein empfangen und der bildhübschen Bucht Skagsanden Beach überrascht.

Wir sind hier auf einen Campingplatz namens Lofoten Beach Camp. Direkt neben der E10, nördlich des Dorfes Ramberg.

Der Campingplatz bietet ein herrliches Panorama auf die umliegenden Berge und liegt direkt am Strand. Die Stellplätze sind direkt in den Dünen.

Das Duschen kostete einzeln ca. 2€. Vom Preis völlig ok.

In der Mitte des Platzes ist das große Gemeinschaftshaus – praktisch bei schlechtem Wetter.

Und ganz cool: Als Transportfahrzeug hat der Campingplatz einen schönen hergerichteten VW Bulli T3 Syncro mit Pritsche.

 

Mich hatte es dann direkt wieder zum Meer und ins Wasser gezogen. Watt herrlich… kalt und erfrischend 🙂

Danach hatten wir Lust, einen Tee bzw. Kaffee mit Zimtschnecken zu essen. Die ganze Zeit sind wir schon im Land der Zimtschnecken und hatten noch keine einzige gegessen. Also ab ins Gemeinschaftshaus – hier gibt es in dem Cafe diverse Leckereien zu einem für norwegische Preisverhältnisse annehmbaren Kurs. Die Zimtschnecken waren so lecker, das ich auch ein Stück von Ingos gemopst habe.

Dort lernten wir Max und Vanessa kennen… sehr sympathisch. Die beiden kommen aus Gießen, also fast direkt bei uns um die Ecke und fahren einen VW T4. Ingo hatte den Max auf sein Metal-Shirt angequatscht (Metal-Band Traveler) und dann nahm alles seinen Lauf. Es folgten viele tolle Gespräche im Laufe des Tages und Abend…

Es kamen noch Anja & Birgit hinzu. Sie kannten bereits den Max und Vanessa von einem Schnorchelkurs bei Haenningsvaer. Anja und Birgit haben sich eine Ferienwohnung auf den Lofoten gemietet und tingeln mit `nem Mietwagen durch die Gegend. Alle 4 sind voll cool drauf.

Zwischenzeitlich sind wir ins Gebäude, weil es kühler wurde und mal wieder regnete. Haben uns dann auch jeder ein Bier gegönnt. Tatsächlich hier für 10,80 Euro umgerechnet relativ günstig. So, wie wir gehört haben, zahlt man üblicherweise um die 15 Euro pro Glas… schon sehr heftig.

Wir sechs hatten uns so gut verstanden, das wir uns endlos über Gott und die Welt unterhielten. Wir haben dann letztendlich um 23:00 Uhr den Laden mit abgeschlossen und uns verabschiedet. Zwischenzeitlich, wir alle hatten es gar nicht gemerkt, hat es sich draußen krass eingeregnet und als wir endlich im Bett lagen, schüttelte der Wind uns kräftig durch und der Regen wurde immer stärker. Die Leute in den Zelten taten uns schon richtig leid. Aber auf so etwas muss man sich wohl hier im Norden einstellen.

Good Night…

Das weltbekannte Fussballfeld

Wow – der coole Bulli gehört zum Campingplatz

Nadine schon wieder im kalten Nass

Tag 12

Rainy Day

Mittwoch, der 17.08.2022

Kosten:

Campingplatz 29 €

Essen und Duschen 23 €

So ungemütlich, wie der Tag gestartet war, so ging er auch direkt weiter. Es regnete in einer Tour durch. Erst gegen Mittag wurde es dann etwas besser. Zwar war das Wetter dann immer noch sehr unbeständig, aber man konnte zwischendurch mal aus dem Bulli ohne Regenjacke.

Und so ein Wetter im August. Wir hatten hier oben eigentlich einen anderen Sommer erwartet. Das Wetter in Norwegen ist auf jeden Fall nicht zu unterschätzen.

Am Mittag bin ich nochmal ins Meer gehüpft. Ich denke, ich war so 10 min im Wasser. Es war wieder eisig kalt und leider nicht mehr so schön sauber wie am Vortag. Der Regen hatte im Meer so einiges aufgewühlt. Die Dusche danach war so herrlich warm und ich konnte für 2 Euro 6min das warme Nass genießen. Watt schön.

Wieder am Bulli angekommen, wurde es richtig kalt. Auch dicke Klamotten halfen nicht. So entschlossen wir uns, wieder ins Café zu gehen und uns dort einen warmen Tee zu trinken. Ich nahm auch direkt meinen Laptop mit, um noch ein paar Business-Sachen fertig zu stellen und um meine Bankgeschäfte zu tätigen. Wir hatten in dem Café nämlich richtig gutes Wlan. Nach dem Tee und etwas im Netz surfen haben wir ein kleines Hüngerchen bekommen und Ingo hat sich Waffeln und ich eine vegane Paprika-Tomatensuppe bestellt… war das lecker!

Gegen Abend kam dann endlich mal die Sonne raus und wir sind eine Weile an der Küste entlang gelaufen, bis wir dann wieder von einer Wolke überrascht wurden. Wir hatten Glück und Zuflucht in einer kleinen Schutzhütte finden können… die einzige weit und breit.

Unterwegs haben wir einige Steine und Muscheln gesammelt. Ich konnte es wieder nicht lassen und habe auch Wildkräuter gepflückt und zwar Teufelsabbiss, Scharfgabe und rote Kleeblüten. Diese sollen für meine neuen Teesorten sein.

Zurück angekommen hatten wir einen großen Hunger und ich kochte Nudeln mit Pesto für uns. Danach sind wir mit einer Wärmflasche und eng aneinander gekuschelt ins Bett. Wahrscheinlich so platt von der Kälte.

Morgen soll es endlich besser werden und wir haben auch schon beschlossen, dann wandern zu gehen. Wohin, das erfahrt ihr morgen…

Alle Möglichkeiten im Innenraum werden zum Trocknen der Klamotten genutzt

Da hinten steht der Bulli genau unter dem Regenbogen

Tag 13

Reinebringen … Holy Shit! 😀

Hört sich einfach an… nur 1,1 km auf den Berg Reinebringen

Mehr als 1500 Stufen warten auf uns

Reinebringen – diese Aussicht ist einfach nur gigantisch und bombastisch

Donnerstag, der 18.08.2022

Kosten: 0

Juhuuuuu, wie machen die Augen auf und es scheint die Sonne… prima!

Nachdem ich heute etwas schwerer aus dem Bett gekommen bin, gab es wieder mal leckeren Kaffee von Ingo. Ich finde das immer so faszinierend, wie schnell er in die Puschen kommt. Na ja, auf jeden Fall hatte ich uns dann zum Frühstück mal was Warmes gekocht. Es gab Haferflocken mit Hafermilch, Blaubeeren, Walnüsse und einen kleingeschnittenen Apfel. Das war richtig lecker.

Nach dem Frühstück hieß es, erst mal alle Sachen wieder trocken zu bekommen. Denn unsere Handtücher vom Duschen gestern waren immer noch klamm. Genau so wie unser kleiner Teppich und die Regenjacken. Alles draussen in die Sonne, kurz den Bulli aufräumen, und kurze Zeit später Abfahrt zu unserer angekündigten Wanderung.

 

Es ging nämlich heute nach Reine zum weltbekannten Berg Reinebringen.

Über 1500 Stufen wollten wir heute erklimmen… Holy Shit!!!! Was war das anstrengend. Der Berg hat eine Höhe von unter 500 Metern und ist nur über diese Treppen zu erklimmen. Viele Touries sind hier unterwegs.

Dort oben hat der Anblick alle Anstrengungen wieder wett gemacht.

Bevor wir jedoch starten konnten, mussten wir uns einen Parkplatz etwas weiter weg suchen, ca 2 Kilometer entfernt an der Straße, denn alle Möglichkeiten waren bereits zugeparkt.

Die Strecke insgesamt mit dem Berg Reinenbringen belief sich auf ca. 5,5km. Also alles machbar.

Aber auch diese Wanderung ist meines Erachtens nicht zu unterschätzen, auch wenn Ingo das wohl etwas anders sieht. Er ist nämlich wie ´ne Eins da hoch marschiert.

 

Zurück am Bulli peilten wir unseren nächsten Camp-Spot an.

Es ging zum Storsandnes Beach.

Wie schon erwähnt, wollen wir noch unseren Bulli-Freund Gerrit hier oben treffen. Er ist inzwischen von der anderen Seite an den Lofoten angekommen. Danach wollen wir die kommenden Tage weiter Richtung Schweden fahren.

Der Strand hat keinen Campingplatz, aber das ist für uns nicht dramatisch. Wir haben ja alles dabei.

Da angekommen gab es dann Reis mit Erbsen & Möhren und Spiegeleier und ein leckeres Bier.

Jetzt habe ich dann auch mal die Zeit genutzt, um dieses Tagebuch auf den aktuellen Stand zu bringen und wir genießen jetzt noch ein kleines Bad im Meer mit Blick auf den Sonnenuntergang.

Zudem wollen wir heute mal etwas zeitiger ins Bett, da wir morgen früh weiter fahren zum Spot, an dem wir Gerrit treffen.

Aber erst haben wir uns noch den Sonnenuntergang angeschaut und uns an unserem Feuertopf gewärmt. Hier gab es den bisher schönsten Sonnenuntergang auf unserer Reise… ein fantastischer Anblick.

 

Tag 14

Treffen mit Freunden und die Geschichte von Kommissar Derrick in Norwegen

Der Gerrit – so trifft man sich wieder 3000 km entfernt 

Sieht eigentlich gar nicht so anstrengend aus

Freitag, der 19.08.2022

Kosten:

Campingplatz 25 €

Lebensmittel 55 €

Der Wecker klingelt um 6:00 Uhr morgens. Das ist wirklich nicht unsere Zeit.

Aber wir haben heute Morgen noch etwas Strecke zu machen, da wir ja den lieben Gerrit mit seiner Freundin Carina und Hund treffen möchten. Sie sind noch ca. 2 Stunden Autofahrt inkl. Fähre von uns entfernt.

 

Unterwegs haben wir einen kleinen Hunger bekommen und uns schnell noch eine Stulle geschmiert.

Danach ging es weiter zur Fähre, die uns über einen großen Fjord bringen soll.

Als wir am Fährhafen ankamen, waren wir etwas irritiert, weil niemand da war… kein Auto und auch keine Fähre. Nachdem Ingo den Fahrplan studiert hat kam heraus, das diese nur am Dienstag und Donnerstag zur angegebenen Uhrzeit fährt und die nächste erst wieder um 14:30 Uhr kommen wird.

Viel zu spät, da wir noch gemeinsam wandern wollten.

Also blieb uns nichts anderes übrig, als die Strecke um den Fjord zu fahren. Zusätzlich 80km mit einer Fahrzeit von 1h und 15min kamen also noch oben drauf. Hilft ja alles nichts. Also eine schnelle Nachricht an den Gerrit und los.

Als wir dann endlich am Campingplatz in Stonglandseidet angekommen waren, wurden wir herzlich von Gerrit und Carina mit einem leckeren Kaffee begrüßt.

Gerrit haben wir über Insta kennengelernt. Er fährt einen schönen roten Volkswagen T3 Bulli mit Hochdach. Der Wagen ist mit viel Liebe zum Detail hergerichtet und top gepflegt.

Schaut mal auf seinen beiden Seiten www.campingliebe.blog und www.kitchenboxonline.de vorbei. Toller Reiseblog und interessante Küchenboxen. Bisher unbezahlte Werbung  😉 

Carina und ihren Wauzi haben wir an diesem Tag kennengelernt. Wirklich eine liebe und nette Person 🙂 Sie erzählte uns, dass gleich ein paar Häuser weiter ein kleiner Supermarkt sei, und wir haben dann beschlossen, als Erstes unseren Gemüse- und Wasservorrat zu füllen.

Nach dem Einkauf ging es dann aber direkt los auf die Wanderung.

Diese ging durch mystische Birkenwälder bis hin zu einer tollen Hochheide mit einem wahnsinnigen Ausblick auf die Berge. Die Wanderstrecke belief sich auf ca. 6 km mit ungefähr 500 Höhenmetern.

Ich sage euch, meine Waden sind fast explodiert. Gestern noch haben wir erst beim Reinbringen die 1600 Stufen auf uns genommen. Nun merkten Ingo und ich jeden einzelnen Höhenmeter rauf und auch runter.

Unterwegs habe ich ein paar junge Birkenpilze und einen Maronenpilz gefunden und konnte diese später zu einer leckeren Pilzrahm-Soße verarbeiten. Carina und Gerrit wollten davon aber nicht probieren… ein gewisses Misstrauen war da 😉

Nachdem wir wieder zurück am Campingplatz waren, haben Carina und Gerrit für uns einen leckeren nachträglichen Geburtstags-Apfelkuchen in ihrem Omnia gebacken. Wir haben heute Gerrits Geburtstag nachgefeiert. Als nachträgliches Geschenk gab es eine Wundertüte mit norwegischen Presenten.

 

In der Zwischenzeit habe ich ein kaltes Bad im Fjord genommen und danach eine heiße Dusche im Waschhaus gegönnt. Meine Haare hatten eine frische Haarkur mal wieder nötig.

Zu Essen gab es dann von uns Spaghetti mit Tomaten-Möhren-Pesto und zum Nachtisch den Apfelkuchen. Boah… das war alles so lecker.

 

Wie üblich beim Campen haben wir auch wieder nette Leute kennengelernt. Unsere Camping-Nachbarn Bibi und Bengt aus Norwegen mit ihrem frisch gekauften Wohnmobil. Ein Rentner-Pärchen, die im Kopf noch jung geblieben sind.

Nach einer Stunde hatten wir schon ihre Visitenkarte und eine Einladung für den nächsten Besuch in Norwegen.

Die Beiden spendierten uns Bier und wir gesellten uns mit unserem Feuerchen zu ihnen.

Bengt erzählte uns von Derrick, dem deutschen Schauspieler Horst Tappert, der hier in Norwegen wie ein Nationalheld gefeiert wurde. Die Norweger freuten sich damals schon immer auf den Freitag Abend, wenn wieder Derrick lief. Der Kommissar wurde so bewundert, weil er in deutscher Gründlichkeit alle Fälle lösen konnte. Unglaublich, dass die Norweger darauf so abgefahren sind.

 

Es war Mitternacht, als wir dann die gesellige Runde auflösten und alle ins Bett gegangen waren.

Nachträglich Happy Birthday, lieber Gerrit.

Eine gesellige Runde bei unseren Camping-Nachbarn Bibi und Bengt

Tag 15

Good bye Lofoten

Samstag, der 20.08.2022

Kosten:

Fähre 23 €

Tanken 79 €

Gefahrene Strecke: ca 400 km

Guten Morgen everybody!

Hach war das wieder eine ruhige und erholsame Nacht. Ist schon schön, das alle auf dem Campingplatz Rücksicht aufeinander nehmen.

Carina und Gerrit waren schon wach und räumten gerade den Bulli etwas auf. Danach deckten wir den Tisch für unser gemeinsames Frühstück.

Als wir so mitten drin im Aufbau waren, kam Bibi rüber und bot uns an, Burger zu grillen. Sie selber haben nämlich soviel dabei, das sie es alleine gar nicht schaffen, zu essen. Und weil der Abend so schön und gesellig war, wollten sie uns einladen. Die Augen der Männer wurden dann schlagartig groß und strahlend. Bei so einer tollen Einladung müssen die Beiden Norweger aber nun auch mit uns frühstücken. So deckten wir dann den Tisch auch für Bibi und Bengt mit.

Alle zusammen haben wir gefrühstückt, uns Geschichten erzählt und viel gelacht. Nach dem Frühstück haben sich als erstes Gerrit und Carina verabschiedet, die nun weiter runter zu den Lofoten wollten.

Adios ihr lieben Menschen – wir werden uns in Deutschland wiedersehen.

 

Wir wollten jetzt nun unserer Rückreise über Schweden ansteuern, brauchten aber noch etwas länger, um unsere Sachen zu verstauen. Nach einem herzlichen Abschied von Bibi und Bengt sind wir nun alle weiter in unsere Richtungen gefahren. Heute war das Wetter etwas schlechter und der Regen wollte während der Fahrt nicht aufhören. Aber egal. Im Bulli sitzen wir im Trockenen.

 

Heute sind wir über einen anderen großen Fjord mit der Fähre.

Die Überfahrt dauerte ca. 45 min und dort lernten wir ebenfalls ein Pärchen aus Norwegen kennen.

Das war so witzig, denn als er fragte, woher wir aus Deutschland kommen und Ingo erzählte, das wir aus Iserlohn sind, meinte er, dass er Iserlohn und speziell das Schützenfest kennt. Er selber spielte 1974 in der norwegischen Militärkapelle und war in Iserlohn zu Besuch zum Schützenumzug. Er kannte sogar den Seilersee und hatte noch ein paar deutsche Schützen-Parolen drauf. Die Welt ist halt ein Dorf!

 

Die Fähre brachte uns von Lödingen nach Bognes. An Bord haben wir uns einen leckeren Kuchen und Kaffee gegönnt. Leider war die Aussicht sehr betrübt durch den Regen und die Wolken.

 

Wir konnten noch viele Kilometer an diesen Tag reissen.

Unsere Fahrt ging dann noch bis Storjord, wo wir über Park4Night einen ruhigen Stellplatz ausmachen konnten. Dieser war etwas abseits von der Hauptstraße. Es waren auch noch ein paar Angler und andere Wohnmobile dort. Unweit des Stellplatzes verlief ein Fluß mit starker Strömung. In der Nähe soll ein Wasserfall sein.

Da wir schon 18:30 Uhr hatten, bekamen wir langsam Hunger. Heute gab es dann Spaghetti mit unserer Pilzrahmsoße. War die lecker!

Danach haben wir noch etwas die Gegend ausgekundschaftet und wieder Pilze gefunden. Von weitem hörten wir den tosenden Wasserfall. Auch hier im Wald merken wir wieder, wie intakt und zum großen Teil unberührt die Natur ist.

Auf dem Rückweg am reissenden Fluss haben wir sogar eine Hängebrücke entdeckt, wo ich mich auch drüber getraut habe. Das war schon ziemlich krass, denn der Fluss darunter hatte eine reissende Strömung und die Brücke war sehr wackelig.

Wieder bei uns am Van angekommen, haben wir es uns noch nett gemacht und ein kleines Feuerchen in unserem Ofen angeschmissen. Wieder wurde es Mitternacht und wir freuen uns schon auf die nächsten Tage in Schweden. Morgen überqueren wir die Grenze dann endlich.

Tag 16

Good bye Norwegen, du Schönheit! 

Sonntag, der 21.08.2022

Kosten:

Tanken 115 €

Campen inkl Sauna + Waschmaschine + Trockner 30€

Einkaufen 30 €

Gefahrene Strecke: ca 300 km

Was für eine ruhige Ecke, wo wir da gestanden haben. Das einzige was man hören konnte, war der rauschende Fluss.

Wir haben richtig gut geschlafen, aber es haben mich ein paar Mücken geärgert. Nun geht es nach einem ausgiebigen Frühstück endlich nach Schweden und langsam wieder auf unsere Rückreise.

Wir fuhren von der E6 auf die 77 bei Storjord und 2 Kilometer weiter über die Grenze auf die Schnellstraße 95.

Kaum in Schweden angekommen, haben wir ein paar Rentiere gesehen.

Die Gegend hat sich auch direkt geändert. Lauter Birken und Tannen folgten uns kilometerweit am Straßenrand und so weit das Auge reichte. Allerdings wurden auch große Abschnitte der Straße gerade umgebaut und die Fahrbahndecke war abgetragen. Schnell fahren ging da leider nicht. Teilweise konnten wir Abschnitte von ca 20 Kilometern nur mit 20 km/h befahren aufgrund des Schotters und den Unebenheiten.

Unterwegs zog wieder eine ganz schön dicke Wolkendecke auf und es regnete in Strömen. Gott sei Dank saßen wir im Auto 😉

 

Ich hatte dann schon mal in der Zwischenzeit geschaut, wo evtl ein Campingplatz mit Sauna angeboten wird. So richtig schön aufwärmen bei dem kühlen und regnerischen Wetter.

Wir haben dann einen Campingplatz in Slägnäs gefunden.

Die Preise waren der absolute Hammer – für die Sauna haben wir umgerechnet nur 5€ bezahlt.

Und eine wirklich große Waschmaschine & Trockner gab es da ebenfalls. Dazu eine große Gemeinschaftshütte inkl. Küche und Billardtisch. Mega! Also hier lohnt es sich, auch mal für mehrere Tage zu bleiben. Aktuell war gar nicht viel los auf dem Platz. Nur wenige Camper hier unterwegs.

 Als erstes direkt ab in die Sauna.

Nach 3 Saunagängen sind wir dann hungrig geworden und haben uns was in der Gemeinschafts-Küche gekocht. Heute gab es eine Gemüsepfanne mit veganer Fleischwurst und Nudeln.

 

Wäsche waschen war auch mal nötig – als die Wäsche nun in der Maschine war, haben wir uns mit nem Bier, Musik hören und Billard spielen die Zeit vertrieben.

War das ein schöner entspannter Abend.

Als die Wäsche nun trocken und zusammengelegt war, sind wir dann auch direkt müde ins Bett gefallen.

 

Tag 17

Mücken-Attacke!

Montag, der 22.08.2022

Kosten: 0

Gefahrene Strecke:  250 km

Heute Morgen haben wir mal richtig schön lange ausgeschlafen und sind zum frühstücken noch einmal in die Gemeinschaftshütte. Das war so schön, denn nach über 2 Wochen Bulli merken wir, dass uns ein bisschen die Weite in Räumlichkeiten fehlt. Das haben wir wirklich genossen.

Ich habe mir dann noch eine warme Dusche gegönnt und unsere restliche Wäsche aus dem Trockenraum geholt. Nun habe ich noch ein paar Johannisbeeren gepflückt, die auf dem Campingplatz in Büschen wuchsen.

Heute sind wir dann erst kurz vor 13 Uhr weiter Richtung Ostsee-Küste und am späten Nachmittag auf einem tollen Stellplatz in Björnklubb gelandet. Abgelegen im Wald und direkt an der sehr ruhigen Ostsee mit einem kleinen Sandstrand. Sehr schöner natürlicher und ruhiger Spot.

Mit uns waren 5 Camper auf der weitläufigen Fläche. Eine kleine Holzhütte mit 4 sauberen Plumsklos gabs hier auch.

Das Wetter ist heute wieder sonnig.

Nach einer Wanderung entlang der ruhigen Nebenstraße zum Leuchtturm haben wir dann noch eine ganze Zeit mit unserem Nachbarn aus Erfurt – dem Lucas – gequatscht. Er ist seit einem Jahr Aussteiger und lebt komplett in seinem ausgebauten Opel Movano. Er finanziert sich mit Auftrags-Fotografie und dem Erstellen von eigenen Foto-Kalendern. Toll, mit welcher Disziplin und Energie er das so durchzieht und sich hauptsächlich in Skandinavien aufhält.

Er hat sich dann auch später zum Abendessen zu uns gesellt und wir konnten uns noch ausgiebig unterhalten.

Danke für den weiteren schönen Tag.

 

Tag 18

Mückenstiche und Apotheke

Der Spot war echt sehr schön, aber die Mücken sehr nervig.

Dienstag, der 23.08.2022

Kosten:

Apotheke 15 €

Fastfood-Restaurant 24 €

Gefahrene Strecke: fast 300 km

Die Nacht war eine Qual – diverse Mücken haben uns im Bulli genervt, obwohl wir penibel darauf geachtet haben, dass wir ohne Licht und ohne offene Fenster waren. 

Andauernd hörten wir dieses Surren und waren auf der Suche nach dem nächsten Ungetier. Dementsprechend hatten wir so einige Mückenstiche. Bereits schon gestern Abend konnten wir kaum draussen sitzen und dann auch nur mit Jacke und Kapuze auf, um die lästigen Viecher nicht überall sitzen zu haben.

 

Vorm Frühstück ist Nadine noch ins Meer.

Heute haben wir direkt an unserem kleinen Strand gefrühstückt.

Dort lernten wir Dani und Wolfgang aus Dortmund kennen – auch mit ihrem Camper und ihrem großen Hund unterwegs. Ehemalige Sozialarbeiter und jetzt Aussteiger.

Mit den Beiden haben wir eine lange Zeit gequatscht – inspirierend und interessant. Wir müssen uns unbedingt mal wiedertreffen.

 

Zurück zum Bulli haben wir gepackt und wollten direkt weiter, aber wurden dann noch von einem netten Schweden aufgehalten, dem unser Bulli gefiel und von seinen Reisen durch die Welt erzählte – er war von Äthiopien bis Island schon fast überall gewesen. Er ist in Äthiopien geboren als Sohn eines Priesters und einer Krankenschwester.

Es ist schon verrückt, wie viele Aussteiger, Weltenbummler und Denker man auf Reisen trifft und kennenlernt. Eine tolle Bereicherung – immer wieder schön.

 

Heute haben wir mit dem Bulli die 130.000 km-Marke geknackt. Er fährt und fährt und fährt. Prima!

Unglaublich, dass er nach über 35 Jahren erst so wenige Kilometer runter hat und andersherum so top in Schuss ist. Naja, aktuell nervt nur die Dieselpumpe, die aber tapfer weiter ihren Dienst tut, aber weiterhin leckt.

 

Unterwegs müssen wir eine Apotheke aufsuchen – Nadine’s Mückenstiche jucken so sehr und schwellen teilweise auch an. Kein Hausmittel hat bis hierhin geholfen. Sie kühlt auch schon die ganze Fahrt über die Schwellungen.

Cetricin soll ihr helfen. Tut es auch relativ schnell, aber die Nebenwirkung Müdigkeit tritt schnell bei ihr ein. Sie fühlt sich, als hätte sie Schlaftabletten geschluckt und sackt regelrecht auf dem Beifahrersitz zusammen. Wir machen eine längere Pause und Nadine schläft hinten auf dem Bett, um wieder klar zu kommen.

 

Nach fast 300 km sind wir dann abends in Mjällom angekommen, einem großen Nationalpark mit einer Schlucht, in der Ronya Räubertochter gedreht wurde.

Es war eher Zufall, dass wir genau die Ausfahrt genommen haben. Von der Berühmtheit des Ortes wussten wir nicht.

Nadine geht es wieder besser – die Schläfrigkeit ist endlich weg und die Schwellungen sind auch deutlich besser.

Hier haben wir uns auf dem großen Besucherparkplatz zum Übernachten eingefunden und wollen morgen zu einer größeren Wanderung aufbrechen.

Der Platz ist von vielen Wohnmobilen und Camping-Fahrzeugen besetzt, die genau das Gleiche vorhaben. Auch hier ist alles vertreten… vom Weltenbummler bis zum Spießer mit seinem 250-Tausend-Euro-Mobil ist alles dabei.

Auch hier sind wir binnen kurzer Zeit von verschiedenen Leuten angesprochen worden – wieder tolle Geschichten aus aller Welt, wieder tolle Gespräche… der Geschäftsmann aus Ecke Hannover bis hin zu einer jungen Triathletin, die schon den Iron Man (oder heisst es Iron Woman?) bewältigt hat.

 

Wir freuen uns schon auf Morgen...

Gute Nacht.

Tag 19

Ronja die Räubertochter

Mittwoch, der 24.08.2022

Kosten:

jaaa… da war was… leider nicht notiert 😉

Gefahrene Strecke: über 500 km

Guten Morgen alle miteinander 🙂

Heute morgen sind wir etwas früher aufgestanden, um eine empfohlene Wanderung zu machen. Diese startet direkt hier am Parkplatz durch den Nationalpark Skuleskogen und, wie gestern schon von Ingo erwähnt, durch die große Schlucht, wo Ronja Räubertochter gedreht wurde.

Unsere Camping-Nachbarn hatten uns empfohlen, links erst die gelbe Route und dann die blaue weiter zu wandern. Auch ein Handtuch wäre von Vorteil, weil die Wanderstrecke einen tollen See zum Schwimmen bieten soll.

Nun haben wir uns Proviant und ein Handtuch eingesteckt und sind los.

Wie schon angekündigt wurde, ist die Wanderung dort in diesem Nationalpark echt ein Traum.

Es ging über Stock und Stein, teilweise auch über Holzstege durch Moorgebiete. Letztendlich könnte man diese Strecke auch gut mit Kindern oder Hund bewältigen.

Die Schlucht aus dem Film Ronja’s Räubertochter war einfach nur grandios und gewaltig riesig. Mitten im Berg eine solche gerade geschnittene Schlucht – WOW!

 

Irgendwann ging es dann auf einen Berg mit grandioser Aussicht. Hier hatte man einen richtig schönen Überblick über die Täler, Inseln und das Meer.

Wir beschlossen, hier unsere erste Rast zu machen. Auch konnte ich hier eine kleine Frequenz für meine Meditationen aufnehmen, die ich bald bei Instagram hochladen möchte.

Eine halbe Stunde weiter kam endlich der angepriesene See und ich bin direkt mal rein gehüpft. Allerdings war dieser nicht so kalt, wie erhofft, aber dennoch schön.

Danach ging es weiter durch einen Waldabschnitt, direkt am Meer entlang.

Unterwegs gab es dann auch kleine Abschnitte, wo die Leute sich mit Zelt niederlassen konnten. WC-Anlagen, sowie angelegte Feuerstellen waren hier wieder inklusive. Sogar das zu nutzende Feuerholz wurde dort gelagert. Toll… oder? So etwas in Deutschland wäre wirklich auch mal prima. Zumindest kennen wir das nur aus den südlichen Gegenden.

 

Die Tour war zwar nicht krass schwer, dennoch hat sie uns etwas gefordert.

Die ganze Wanderung belief sich auf ca. 12 km in 4h 45min.

Am Bulli angekommen, habe ich direkt das Essen vorbereitet. Heute gibt es Wraps mit Salat, Zatziki und veganem Speckersatz.

Beim Essen haben wir dann unsere nächste Strecke geplant. Wir haben ja nur noch bis Montag Zeit und wir müssen jetzt mal etwas Strecke machen.

Wir haben uns entschieden, direkt bis nach Stockholm weiter zu fahren. Ingo ist total begeistert von dieser Stadt, wo er bereits vor vielen Jahren mal war.

Da wir aber erst spät ankommen werden und die Campingplätze dann schon zu sind, haben wir uns wieder über Park4Night einen kleinen und ruhigen Stellplatz an einem kleine See in der Nähe des Flughafens raus gesucht. Dort sind wir dann nach 22:00 Uhr im Dunkeln angekommen.

Dieser Stellplatz liegt direkt an einem Vorort von Stockholm und ist belegt von vielen Wohnmobilen. Wir haben aber den letzten Randplatz bekommen.

Ich habe direkt das Bett gemacht und Ingo hat sich noch eine Schale Haferflocken rein gezogen.

Der Wecker ist für den nächsten Tag gestellt und wir sind jetzt wirklich müde von der Wanderung und der lang durchgezogenen Fahrt. Gute Nacht!

Gigantisch

Ein schöner Bergsee – Nadine testet direkt die Wassertemperatur

Tag 20

Stockholm

Donnerstag, der 25.08.2022

Kosten:

Campingplatz 29 €

U-Bahn 32 €

Sightseeing-Bus 30 €

Essen und Trinken 110 €

Gefahrene Strecke: 20 km

Der Wecker klingelt und klingelt, aber wir haben einfach keine Lust, aufzustehen.

Hilft aber alles nichts, wir wollen heute zu einem Campingplatz direkt in Stockholm-City am Fluss. Leider war dieser aber schon voll, bekamen aber direkt eine Alternative genannt.

Dieser war auch nur 3km entfernt und wir steuerten ihn direkt an. Dort angekommen, durften wir uns einen Platz auf den markierten Flächen aussuchen. Relativ voll mit vielen weiteren Campern, die die gleiche Idee mit Stadt-Camping und Sightseeing hatten. Aber schon praktisch – so hat man keine Parkgebühren in der City und der Bulli steht relativ sicher.

Duschen, WCs und Außenküchen machten einen gepflegten Anschein. Also alles prima.

 

Nun sind wir zur U-Bahn Station gelaufen. Diese ist ca. 10min Fußweg entfernt.

Mit der U-Bahn ging es dann direkt ins Herz der Altstadt von Stockholm.

Dort etwas durch die Gassen gelaufen, sind wir am königlichen Schloss angekommen, wo gerade die tägliche Parade der Soldaten aufgeführt wurde. Wir schauten uns das Spektakel eine Zeit lang an, aber so interessant war es nun aber auch nicht für uns.

Wir sind weiter zu einem vegetarischen Restaurant, wo wir für 16€ uns den Bauch am Buffet vollschlagen konnten. Es gab z.B. Gemüselasagne, Reis, gebratenes Gemüse, gebackene Kartoffeln und ganz viel Salat. Das war wirklich lecker. Ingo hat sich ganze 3 Teller rein gestopft. All you can eat  😉

Voll gefuttert sind wir dann weiter Richtung Sightseeing-Bus. So konnten wir uns einen Überblick über Stockholm machen. Der Busfahrer hat uns ein bereits benutztes Ticket für 30€ verkauft, welches aber noch gültig war. Normalerweise zahlt jeder Fahrgast 36€. Somit haben beide Parteien ihre Vorteile daraus gezogen!

Nach der Busfahrt steuerten wir ein Cafè an, wo wir eine Zimtschnecke und nen leckeren Kaffee verspeist haben.

Dann wollten wir unbedingt ins Alternativ-Viertel von Stockholm Namens Södermalm. Dort sollte es recht bunt zugehen – genau, was wir mögen.

Unterwegs haben wir noch eine Toilette gesucht und auch in einem Pub gefunden. Das war so cool dort, das wir uns direkt auch ein Bierchen getrunken haben. Dort kamen wir auch mit einem älteren Stockholmer ins Gespräch, der erzählte, mal ein Teil der ABBA-Orchestergroup gewesen zu sein. Ja, ABBA ist wirklich eine Berühmtheit und die Schweden sind sichtlich stolz auf diese Leistung. Angestoßen und aufgetrunken ging es dann weiter ins o. g. Viertel.

Dort war es ganz ok, aber jetzt auch nicht das, was wir erwartet hatten. Nach etwas Rumlaufen und Gegend anschauen, haben wir ein kleines italienisches Restaurant entdeckt und dort unser Abendessen zu uns genommen. Nun ging es wieder Richtung Campingplatz und in unser Bett.

Resümee: Der Tag war heute teuer und in der Stadt auch sehr laut.

Sightseeing ist ganz ok für einen Tag, aber wir finden das Ruhige doch schöner. Die Architektur der Gebäude, die Menschen, … die einzelnen Inseln, auf die Stockholm gebaut wurde – sehr interessant. Aber nach einem Tag haben wir auch genug von dem Trubel.

Gute Nacht und bis morgen dann…

Tag 21

Öresund Brücke

Freitag, der 26.08.2022

Kosten:

Öresundbrücke 54 €

Tanken und Fastfood 110 €

Lebensmittel 20 €

Gefahrene Strecke: fast 800 km

Müde und platt von dem langen Tag in Stockholm-City haben wir etwas länger geschlafen. Zum Frühstück gab es Müsli und Kaffee.

Danach packen und fertig machen für die Weiterreise nach Dänemark.

Heute steht eine lange Rückfahrt an.

 

Wir hatten noch gar nicht erzählt, dass Schweden langweilig ist im Gegensatz zu Norwegen. Nicht falsch verstehen, Schweden ist echt schön und immer eine Reise wert – definitiv. Aber im Vergleich zu Norwegen gibt es doch einige Unterschiede – allein von der Landschaft her.

Wie gesagt, Schweden ist echt schön, aber in Norwegen ist auf fast jedem Kilometer entweder ein riesiger Wald, tolle Berglandschaften, riesige Wasserfälle, das tosende Meer usw usw – so riesig bomastisch und beeindruckend.

Wir werden auf jeden Fall wiederkommen… irgendwann.

 

Unsere heutige Rückfahrt ist eher öde. Wir wollen viele Kilometer schaffen.

Das einzige Highlight ist die Öresund-Brücke nach Dänemark.

 

Abends noch kurz in einem Supermarkt einkaufen und dann sind wir bereits im Dunkeln in der Nähe der Kreidefelsen Möns Klint bei der Stadt Borre angekommen.

Hier wollen wir für die Nacht bleiben und morgen zu den Felsen. Und von dort aus weiter Richtung Fähre nach Fehmarn in Deutschland.

Hier sind wir auf einen spooky Mini-Campingplatz namens „Pomlerenden Camping“ gefahren. Total versteckt und tief im Wald. Schon die Zufahrt durch den Wald war etwas abenteuerlich, da der Weg dorthin recht eng war – wie soll hier ein größeres Wohnmobil durch?

Keine weiteren Gäste direkt zu sehen, nur ein paar Wohnwagen hinter Büschen versteckt. Hier gibt es auch keine Rezeption. Lediglich im Eingang kann man sich in eine Liste eintragen bzw Geld in einem Briefkasten hinterlassen. Durch die Dunkelheit und die großen Bäume und die fehlenden Gäste wirkt es hier etwas gruselig und wenig einladend.

Als wir dann unser Abendessen auf hatten, fing es an, zu regnen. Aber wie aus Eimern war es am Schütten. Nur gut, dass wir gerade mit dem Essen fertig waren.

Wir waren eh müde und sind dann zeitig direkt ins Bett.

 

PS: Das Lustige an diesem Campingplatz ist die Übersetzung des Namens: Willkommen zum PORNIERENDE CAMPINGPLATZ 😀

Tag 22 + 23

Good bye Skandinavien… durch Fehmarn… Pause in Heiligenhafen… und Home Sweet Home

Samstag, der 27.08.2022

Kosten:

Fähre 82 €

Campingplatz 25 €

Gefahrene Strecke: ca 150 km

Guten Morgen und einen Gruß aus Dänemark.

Es sollte nicht aufhören, zu regnen. Wir haben uns nur kurz umgezogen, einen Kaffee getrunken und sind dann direkt vom Campingplatz runter Richtung Kreidefelsen Möns Klint.

Auch hier war es dauerhaft am regnen, also gab es nur eine kurze Besichtigung und dann direkt weiter mit dem Bulli.

Jetzt ist es nicht mehr allzu weit nach Rödby zur Fähre Richtung Fehmarn.

Leider auch hier – zurück auf deutschem Boden – regnet es dauerhaft. Also haben wir uns entschlossen, etwas weiter zu fahren aufs Festland bis hinter Heiligenhafen auf einen Campingplatz, den wir bereits aus einem anderen Urlaub kannten.

Hier angekommen, war es endlich trocken und tatsächlich sonnig, aber kräftig windig.

Zudem haben wir einen echt schönen Platz auf einer Klippe ausgesucht.

 

Es ist gerade mal früher Nachmittag und uns taten die Popos weh von der Fahrt. Also haben wir spontan unsere Sportklamotten angezogen und sind die Küste entlang gejoggt Richtung Heiligenhafen. Mal was anderes als immer nur wandern.

Das tat echt gut und hat uns ausgepowert für den Tag.

Nach einer ausgiebigen warmen Dusche haben wir es uns dann vor dem Bulli bequem gemacht und uns was Leckeres zu Essen gezaubert.

Wir wurden dann noch von unseren Campingnachbarn zu einer Art Stuhl-Runde eingeladen. Das ältere Pärchen hatten nämlich ihre Kinder und Enkelkinder und weitere Campisten zu Besuch.

Das war uns eine Ehre… im ersten Moment.

So saßen wir dann zu Zehnt in einer erst gemütlichen Runde – es gab Bier und Chips dazu.

Wir merkten aber allzu schnell, dass es sich hier um Lästermäuler und Besserwisser handelte – also typisch deutsch. Und darauf hatten wir nach den so vielen tollen Tagen mit den ganzen Erinnerungen an die interessanten Menschen keine große Lust.

Wir haben nur schnell unser Bier aufgetrunken und sind dann aus der Runde verschwunden. Stattdessen sind wir lieber noch eine Runde übern Campingplatz zum Strand spaziert.

Wir konnten diese dummen Gespräche nicht gebrauchen. Stattdessen Meeresrauschen und den Abend ausklingen lassen.

So sind wir dann auch müde ins Bett.

 

Sonntag, der 28.08.2022

Kosten:

Tanken und Kaffee 75 €

Gefahrene Strecke: ca 500 km

Kilometerstand am Ziel: 132.646 km

Vom folgenden Tag haben wir keine weiteren Fotos mehr.

Es stand unsere Rückreise an.

Den ganzen Tag haben wir auf den deutschen Autobahnen verbracht. Überwiegend ging es flott vorwärts, wenn man bei einem alten Bulli mit 90-95 km/h davon überhaupt sprechen kann. Aber wir standen auch in mehreren Staus bzw im zähfließenden Verkehr. 

Statt 5 Stunden laut Navi waren es dann am Ende über 8 Stunden.

Müde, erschöpft und froh sind wir abends nach Hause gekommen. Endlich mal wieder im breiten und bequemen Bett schlafen. Direkt nebenan fließendes Wasser und eine tolle Dusche. Diese vielen Annehmlichkeiten, die ein kleines Haus bietet. Und vor allem der Platz.

 

Was für ein toller Road-Trip durch Skandinavien.

Sehr lohnenswert. Vielen Dank, daß wir die Möglichkeit hatten, eine so schöne Tour zu reisen!

Vielen Dank für dein Interesse!